Donnerstag, 22. April 2010

Zeit, Geduld, Klarheit, Liebe+Vetrauen

Was manchem Menschen eventuell in einer meditativen Annäherung gelingt, nämlich jenseits von Erwartungen, Wünschen oder Vorstellungen zu begegnen, fällt anderen im Zusammensein mit Pferden schon etwas schwerer. Dennoch liegt genau darin der gemeinsame Schlüssel der wahren Begegnung + des Miteinanders. Sobald wir eine Vorstellung haben, wie etwas zu sein oder was unser Pferd zu können hat, sind wir nicht mehr offen in unserer Wahrnehmung, entfernen uns von unserem eigenen Fühlen und vergrössern die Wahrscheinlichkeit, dass unser Wunsch nicht eintritt.
Wie wäre es, die Begegnung Mensch-Pferd auf folgende Weise zu betrachten:
*Eine Einladung kann angenommen oder abgelehnt werden - im zweiteren Fall kann man darüber nachdenken, was der Grund sein könnte (die eigene Hektik, die eigene Körperspannung..?)
*Das Betrachten der Absicht: was soll der beidseitige Gewinn nach der Begegnung sein: Wohlbefinden, Entspannung, ein Lernfortschritt..?
*Nach jeder Begegnung lohnt sich auch die Betrachtung, in welcher Atmosphäre Mensch und Pferd ihr Miteinander auflösen: harmonisch oder bleibt etwas offen...?
Für den Fall, dass etwas offen bleibt, hat es sich bewährt über folgende Themen nachzudenken:
- Wieviel Zeit habe ich mir und meinem Pferd geschenkt, um uns aufeinander einzulassen?
- Wieviel Geduld habe ich aufgebracht?
- Wobei hat es mir selbst und infolge meinem Pferd an Klarheit gefehlt?
- Woran ist eine liebevolle Einstellung erkennbar?
- Wodurch habe ich vertrauensfördernd auf mein Pferd gewirkt?

Samstag, 27. Februar 2010

Was haben Reiten, Yoga + Tantra gemeinsam?

"Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare."
(Christian Morgenstern)

Alle 3 eröffnen uns die Zusammenhänge zwischen Körper, Seele und Geist und die Reise zum eigenen Selbst. Sich selbst zu begegnen fängt mit Körperwahrnehmung an, erweitert sich zu Körperbewusstsein, Selbstbewusstsein + achtsamen Umgang mit sich und dem Umfeld.
Viele Menschen leiden unter Stress, Depressionen + Burnout. Überforderung, Angst und ständige Anspannung bilden einen zerstörerischen Kreislauf.
Das Erlebnis des Seins im Augenblick, das bewusste Wahrnehmen des Atems bringt Gefühle, Gedanken und den Körper zur Ruhe. Das Gefühl des Eins-Seins mit dem Leben entsteht und öffnet neue Türen zur Lebenskraft.
Diese Reise zum Selbst braucht Zeit und regelmässige Übung. Befindlichkeiten wertfrei und ohne Beurteilung wahrzunehmen befreit vom Druck der Erwartung. Ohne Druck sich selbst und anderen Lebewesen begegnen zu können befreit von Spannung und verhindert Missverständnisse.
Yoga und Tantra bilden eine gute Basis, um die meist im Becken gestaute Energie im ganzen Körper zu verteilen und fördern körperliche und seelische Beweglichkeit. Erst wenn man mit sich selbst im Reinen ist, ist harmonische Begenung zwischen Mensch und Pferd möglich.

Dienstag, 5. Januar 2010

Integratives + achtsamkeitsbasiertes Reiten

"Vereinigen heißt die besonderen Verschiedenheiten besser verknüpfen, nicht sie auslöschen, um einer eitlen Ordnung willen."
Antoine de Saint-Exupéry

Integrativ wird meist mit dem Einbeziehen von Menschen mit besonderen Bedürfnissen assoziiert (wobei sich die Frage stellt: haben wir nicht alle besondere Bedürfnisse, inkl. unserer Pferde?). Integration leitet sich vom lat. "Integratio" ab und bedeutet "Rückkehr zur Ganzheit" und "Erneuerung".
Jedes Problem, egal ob zwischenmenschlich oder zwischen Mensch + Pferd liegt in der Unterbrechung der Verbindung. Daher ist oberstes Ziel die Aufrechterhaltung/ Wiederherstellung der Verbundenheit.

"Ganz im Geheimen sprachen der Weise und ich.
Ich bat ihn: Nenne mir die Geheimnisse der Welt.
Er sprach: Schweig ... und lass dir von der Stille die Geheimnisse der Welt erzählen."
Rumi

Achtsamkeitsbasiertes Reiten bietet Lösungen an, wo klassisches Reiten egal welcher Stilrichtung ansteht, denn es ergänzt wesentliche, bisher tabuisierte Bereiche. Im Mittelpunkt steht die Selbsterkenntnis des reitenden Menschen (und nicht das Pferd als Ausführungsobjekt endloser Wiederholungen, sondern als Lehrer auf dem Weg zur Ganzheit und Verbundenheit). Es handelt sich also um eine notwendige Ergänzung, die auch seelische, körperliche, psychologische und spirituelle Aspekte miteinbindet.

Montag, 4. Januar 2010

Die neuen Aufgaben der Pferde 2

Gab es bis vor einiger Zeit nur die Unterscheidung von Pferdverwendung nach Sport und Freizeit, eventuell noch Hippotherapie bzw. Heilpädagogisches Reiten, so ist hier eine Veränderung wahrzunehmen. Pferde schaffen Ausgleich für die Herausforderungen des Alltags, ermöglichen psychisch + physisch beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen Förderung, begleiten sogar Todkranke ein Stück. Einssein + Verbindung mit dem Lebendigen wird durch Pferde erfahrbar gemacht statt der Entfremdung, die das Leben heutzutage auch verursachen kann. Und damit kommen wir zu einem bedenklichen Punkt: Pferde als Kompensation für das, was im Leben fehlt. Für diese Einsicht braucht es etwas Selbstreflexion und Ehrlichkeit - aber es lohnt sich, denn: selbst ein Pferd schafft es nicht auf lange Dauer hin das zu ersetzen, was einem Menschen in seinem Leben fehlt und trotzdem körperlich - seelisch gesund zu bleiben. Pferde haben die Fähigkeit, Menschen zu spiegeln, in ihren Verhaltensweisen und in ihren Gesundheitszuständen. Diese Betrachtung lohnt sich in 2facher Hinsicht: Mensch und Pferd können profitieren bezüglich Gesundheit...WENN Menschen dazu dauerhaft bereit sind, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein bezüglich ihrer eigenen Entwicklung. Das betrifft va. körperliche Gesundheit und psychische Balance.
Die meisten Berufstätigen nehmen aus ihrem Alltag einen relativ hohen Stresslevel mit in den Stall...die meisten Menschen haben keine einwandfreie Haltung...das sind nur 2 Beispiele, anhand derer wir uns die Auswirkungen verdeutlichen können. Angenommen, für Auf-, und Abzäumen und Reiten nehmen sich die meisten Menschen 1,5 Stunden Zeit...so vergehen mind. 45 min in Anspannung, die sich wiederum auf das Pferd auswirken, welches aber losgelassen gehen soll...es ist transparent, das ein verspannter Mensch ein eingeschränktes Körpergefühl + weniger Verbindung zum Pferd hat, die Hilfen nicht korrekt und fein genug gegeben werden können. Im 2. Beispiel kann abgeleitet werden, wie sich eine schiefe Wirbelsäule, ein blockiertes Becken auf den Pferdekörper auswirken: eine einseitige Belastung des Sattels führt zu einseitigen Ausgleichstendenzen des Pferdes, ein blockiertes Becken hindert das Pferd am natürlichen Schwingen seiner Wirbelsäule und verursacht Verspannungen etc.
Beginnen wir also genauer hinzuschauen auf die neuen Aufgaben der Pferde: es ist offensichtlich, dass sie uns aufzeigen, wo wir etwas für unser Gleichgewicht tun sollten. So, wie es selbstverständlich sein sollte, seinem Pferd in regelmässigen Abständen einen chiropraktischen Check und eine Überprüfung des Sattels zu gönnen, sollte der reitende Mensch unabhängig vom Pferd etwas für seine körperliche Ausgeglichenheit tun (Dehnungsübungen, Yoga, Shiatsu, Ostheopathie etc.) Man spürt den Unterschied im Alltag und auch beim Reiten, da ein geschmeidiger, ausbalancierter Körper ein Pferd viel mehr zum Kooperieren veranlasst als gestresste und verspannte Muskeln.

Die neuen Aufgaben der Pferde

Mein Weg mit Pferden hat mir eine wertvolle Entdeckung eröffnet, die ich als meine Aufgabe sehe weiterzugeben: wer bereit ist, dem zeigen sich Pferde als Wegbegleiter + Lebenslehrer. Jenseits der Reduktion auf Sportpartner begleiten sie uns durch alle Aspekte des Lebens, zeigen uns unsere Lernthemen und geben uns die Chance, uns täglich weiterzuentwickeln. Sie führen uns in unsere Mitte, zu unseren empfindlichsten Themen, die uns auch im Alltag betreffen: Beziehungsgestaltung, Abgrenzung, Sich-Einlassen-Können, Vertrauen, Klarheit, Bewusstsein, Respekt, Mitgefühl, Verantwortung, Loslassen, Kommunikation...alle Stilrichtungen haben ihre Berechtigung, es gibt nur 2 Fragen: WIE + MIT WELCHER MOTIVATION?
Ich wende mich an Menschen, mit und ohne Pferd, die sich Fragen stellen...die tief in sich spüren, dass es einen besseren Weg geben muss, als Druck, Zwang und Äusserlichkeiten. Ich wende mich an Menschen, die sich auf den Weg machen wollen, etwas für ihr seelisches und körperliches Gleichgewicht zu tun und entdeckt haben, dass Pferde wertvolle Lebewesen sind, die nur darauf warten, entdeckt zu werden...und zwar in ihrer Gesamtheit.
Menschen spüren, dass etwas fehlt in ihrem Leben, sei es ein erfüllendes menschliches Miteinander, berührende Kommunikation oder seelisch-körperliche Balance...und da stellt sich die Frage der Ausgewogenheit: "Was erwarten wir von unseren Pferden + was sind wir bereit für ihr Wohlbefinden zu tun?" Kein Mensch möchte auf Dauer Bedürfniserfüller sein, wäre es nicht fair auch unseren Pferden gegenüber diese Erwartung fallen zu lassen?...und unsere Wahrnehmung zu erweitern in Richtung gemeinsame Reise des Lernens?

Freitag, 1. Januar 2010

NeuBeginn

"Grundausbildung von Pferden"

"Integrativer Reitunterricht"

"Körperarbeit + Entspannungstraining für Reiter"